Anfang des Jahres wurde in meinen Social Media-Feeds häufiger und meistens mit Begeisterung die Serie Station Eleven erwähnt. Sie weckte auch deshalb mein Interesse, weil Mackenzie Davis eine der Hauptrollen spielt. Trotzdem habe ich gezögert, und zwar wegen des Themas. Eine Serie über eine Pandemie zu sehen, wenn wir gerade eine erleben, schien keine so gute Idee zu sein.
Ich habe es dann doch gewagt und es war okay. Es kam einem zwar einiges vertrauter und näher vor, als es wahrscheinlich noch vor drei Jahren der Fall gewesen wäre. Aber die Situation in der Serie ist so anders, dass es dann doch wieder weit genug weg ist.
In Station Eleven werden die Geschichten der Hauptfiguren auf verschiedenen Zeitebenen erzählt. Mackenzie Davis spielt Kirsten, eine junge Schauspielerin, die nach einer verheerenden Pandemie mit anderen Überlebenden als Theatergruppe durchs Land zieht. Als Kind hatte sie miterlebt, wie der berühmte Schauspieler Arthur Leander während einer Aufführung von King Lear auf der Bühne zusammengebrochen und gestorben ist. Im folgenden Durcheinander hatte sich Jeevan um sie gekümmert, der zufällig im Publikum anwesend war. Durch die plötzlich über die USA hereinbrechende Pandemie wurden sie zu einer Schicksalsgemeinschaft, verloren sich jedoch später aus den Augen. Auch die weiteren Hauptfiguren haben eine Verbindung zu Arthur Leander: seine beiden Ex-Frauen Miranda und Elizabeth, sein Sohn Tyler, sein ehemals bester Freund Clark. Die Serie zeigt, wie es ihnen vor, während und nach der Pandemie ergangen ist.
Station Eleven ist keine Serie, die man nebenbei sehen kann, und zwar nicht nur wegen des Themas, sondern auch wegen der komplexen Erzählstrukur. Das ist aber auch etwas, das ich sehr an der Serie mochte: Wie nach und nach Verbindungen zwischen den Figuren aufgedeckt werden, die nicht auf den ersten Blick ersichtlich sind. Neben Mackenzie Davis hat mir vor allem auch Himesh Patel sehr gut gefallen, der für seine Darstellung des Jeevan für einen Emmy nominiert wurde.
Ein Hinweis noch zum Schluss, falls ihr das gleichnamige Buch kennt, aber noch nicht die Serie: Stellt euch darauf ein, dass beides sehr unterschiedlich ist. Ich lese gerade das Buch und es hat außer dem Titel, der Grundstory und den Namen der Figuren überraschend wenige Übereinstimmungen mit der Serie. Was nicht schlimm ist. Es ist eben nur anders.
„Station Eleven“ kann man u.a. bei Lionsgate+ (ehemals Starzplay) streamen.