Der aktuelle Serienboom ist grundsätzlich toll. Er hat allerdings einen Nachteil: Man muss entscheiden, was man sieht, weil man nicht für alles Zeit hat. Und das ist manchmal wirklich nicht leicht. Etwas, das ich mir daher in den vergangenen Jahren angewöhnt habe, auch wenn es schwerfiel: Eine Serie auch mal bewusst nicht weiterzusehen. Die Entscheidung zu treffen, sie aus meiner Serienliste auszusortieren.
Bei Westworld war ich schon fast so weit. Die erste Staffel fand ich klasse, wenn auch ein bisschen zu brutal. Bei der zweiten Staffel hat mich die Gewalt dann noch ein bisschen mehr genervt, aber es gab einige Highlights. Staffel 3 hat mich dann nicht mehr wirklich überzeugt. Ich war froh, als die Staffel vorbei war und konnte mir nicht vorstellen, die Serie weiterzusehen.
Dass ich Staffel 4 dann doch gesehen habe, lag vor allem an den tollen Hauptdarstellerinnen Evan Rachel Wood, Thandiwe Newton und Tessa Thompson. Für Staffel 4 wurde zudem angekündigt, dass Ariana DeBose mitspielen würde. Grund genug, der Serie eine weitere Chance zu geben. Und ich fand Staffel 4 wider Erwarten richtig gut. Immer noch stellenweise sehr brutal, aber die Storylines und die Schicksale der Figuren haben mich insgesamt mehr gefesselt. Es gab einige sehr spannende Wendungen und überraschende Enthüllungen, bis zum Schluss. Und wieder tolle Musik von Ramin Djawadi, u.a. ein sehr schönes Cover des Songs Perfect Day von Lou Reed.
Natürlich kam es, wie es so häufig kommt, wenn ich eine Serie (in diesem Fall: wieder) gut finde: Westworld wurde eingestellt. Obwohl im Finale von Staffel 4 für mich alles darauf hindeutete, dass es noch eine fünfte, dann aber wohl finale Staffel geben würde. Wirklich schade.
Alle vier Staffeln von „Westworld“ kann man bei Sky bzw. WOW streamen.