Einer der Vorteile am Serienboom der letzten Jahre ist, dass bei der Vielzahl an Produktionen auch Platz ist für welche, die sich um Bevölkerungsgruppen drehen, die eher selten im Fokus stehen oder wenn, dann meistens klischeehaft dargestellt werden. Eine solche Serie ist Reservation Dogs.
Die „Rez Dogs“ sind eine Gruppe von Teenagern, die in einem Reservat in Oklahoma aufwachsen. Nach dem Tod eines Freundes ist ihr Ziel, dessen Traum zu erfüllen und gemeinsam nach Kalifornien zu reisen. Um die Reise zu finanzieren, wählen sie nicht immer legale Wege. Außerdem liegen sie im Clinch mit einer anderen Gruppe Jugendlicher, der NDN Mafia. Das alles wird sehr humorvoll erzählt, aber auch mit Tiefgang, denn ernste Themen wie Armut, mentale Gesundheit, Vernachlässigung und Selbstmord werden nicht ausgeblendet.
Reservation Dogs gibt Einblicke in die indigene Kultur und das Leben in einem Reservat, wie zumindest ich sie bisher nicht in einer Serie gesehen habe. Allein deshalb fand ich die Serie sehr sehenswert. Aber auch die Figuren wachsen einem schnell ans Herz und sind bis in die Nebenrollen hinein gut entwickelt. Denn es sind nicht immer nur die „Rez Dogs“, die im Zentrum der Handlung stehen. Auch einige Nebenfiguren bekommen Raum für ihre jeweilige Geschichte. Gerade dabei wird häufig deutlich, wie sehr alle Figuren miteinander verbunden sind, ohne dass den Figuren selbst das teilweise bewusst ist.
Etwas schade fand ich persönlich, dass Lily Gladstone lediglich eine Gastrolle hatte und nur in zwei Folgen zu sehen ist. Das tut aber meiner Begeisterung für die Serie insgesamt keinen Abbruch.
Hier gibt’s einen Trailer: Reservation Dogs Season 1 Trailer