Mein Serienjahr 2024: „A Man on the Inside“

Einer der Hauptgründe, warum ich mir häufig Zeit lasse damit, neue Serien zu sehen, ist die schlechte Angewohnheit vieler Streaming-Services, sie sehr schnell wieder abzusetzen. Das ist insbesondere dann ärgerlich, wenn die Serie von vornherein auf mehrere Staffeln angelegt war und die erste – und dann leider einzige – Staffel mit einem Cliffhanger endet.

Ich bin nicht sicher, warum ich bei A Man on the Inside eine Ausnahme gemacht habe. Die Serie ist erst im November bei Netflix veröffentlicht worden. Irgendwie dachte ich wohl, dass es eine Miniserie ist. Außerdem habe ich so viele gute Kritiken gelesen, dass die Neugier gesiegt hat. Und ich habe es nicht bereut, ganz im Gegenteil.

Der „Man on the Inside“ ist Charlies Nieuwendyk, gespielt von Ted Danson. Charles ist ein Professor im Ruhestand, dem nach dem Tod seiner Frau eine Aufgabe fehlt. Auf Drängen seiner Tochter, sich eine Beschäftigung zu suchen, lässt er sich von einer Privatdetektivin dafür engagieren, in der Seniorenresidenz „Pacific View“ undercover einen Juwelendieb aufzuspüren. Tatsächlich gelingt es Charles schnell, in „Pacific View“ Anschluss zu finden. Doch je besser er die anderen Bewohnerinnen und Bewohner kennenlernt, desto bewusster wird Charles, wie einsam er tatsächlich war, und es fällt ihm immer schwerer, seinem eigentlichen Auftrag nachzugehen.

Es gibt viele Gründe, warum mir A Man on the Inside richtig gut gefallen hat – so gut sogar, dass die Serie kurzfristig noch ein Plätzchen in meinem Jahresrückblick bekommen hat. Obwohl es eine Komödie ist, mit Humor, den ich sehr mochte, werden auch die ernsten Aspekte des Älterwerdens nicht ausgeblendet. Und das teilweise auf eine so berührende Weise, dass mir in einer Folge sogar die Tränen gekommen sind. Ted Danson spielt so toll, dass er gerade für einen Golden Globe nominiert wurde, ich habe mich aber auch sehr gefreut, Stephanie Beatriz wiederzusehen, die als Direktorin Didi ganz wunderbar ist. Beide haben bereits in anderen Serien von Showrunner Michael Schur mitgespielt, die ich sehr mochte: Stephanie Beatriz in Brooklyn Nine-Nine und Ted Danson in The Good Place.

Worüber ich mich zudem jedes Mal gefreut habe: Wenn „Pacific View“ gezeigt wurde, mitsamt dem Straßenschild „California Street“. Während einer Ausbildungsstation in den USA habe ich eine Weile in San Francisco gewohnt, nicht weit von der Location, die als „Pacific View“ dient, weshalb mir das Gebäude auf Anhieb vertraut vorkam. Ich habe mich damals sehr in die Stadt verliebt, weshalb ein besonderes Highlight für mich auch die Folge war, in der Charles und sein neuer Freund Calbert eine Sightseeing Tour machen.

Weiter oben habe ich schon geschrieben, dass ich es nicht bereut habe, A Man on the Inside so früh nach Veröffentlichung gesehen zu haben. Denn obwohl ich mir eine weitere Staffel gewünscht habe, wäre es auch nicht so schlimm gewesen, wenn es die nicht geben würde. Die Handlung wird in der letzten Folge abgeschlossen, es gab keinen Cliffhanger oder offene Handlungsstränge. Trotzdem habe ich mich natürlich sehr gefreut, als Netflix gestern bekanntgegeben hat, dass es im kommenden Jahr eine weitere Staffel geben wird. Da werde ich dann im Jahresrückblick 2025 wohl vorsorglich schon mal ein Plätzchen dafür freihalten.

Hier geht’s zum Trailer: A Man on the Inside | Official Trailer