Bei Only Murders in the Building war ich mir tatsächlich nicht sicher, ob ich sie mit in diesen Rückblick auf meine Serienhighlights des Jahres nehmen sollte. Denn Staffel 4 hat mich nicht so überzeugt wie die vorherigen, insbesondere die dritte Staffel. Aber letztlich finde ich die Serie einfach insgesamt so unterhaltsam, dass auch eine – aus meiner Sicht – durchwachsene Staffel immer noch ein Highlight ist.
In Staffel 4 verschlägt es die drei Podcaster Mabel, Charles und Oliver – wie im Finale von Staffel 3 bereits angedeutet – zunächst nach Los Angeles. Dort lernen sie u.a. die Verantwortlichen kennen, die einen Film über ihren Podcast drehen wollen, und Oliver trifft seine Freundin Loretta, die inzwischen dort eine Serie dreht. Zum Glück ist das aber nur ein kurzes Intermezzo, denn was wäre Only Murders in the Building ohne „building“, also das Arconia, in dem die drei in New York leben. Und tatsächlich ist ein neuer Mord aufzuklären, allerdings einer, der insbesondere Charles sehr nahegeht. Das Opfer ist nämlich sein langjähriges Stunt-Double Sazz. Oder galt die Kugel, die sie getroffen hat, eigentlich Charles? Natürlich ermitteln die drei und bekommen dabei allerlei willkommene, aber auch ungefragte Unterstützung.
Etwas, dass es für mich schwierig gemacht hat, in die Staffel richtig „reinzukommen“, war die Fülle an neuen Figuren: Die „Westies“, bisher nicht bekannte Nachbarn im gegenüberliegenden Flügel des Arconia; die Filmcrew einschließlich der Film-Versionen von Oliver, Charles und Mabel; Charles‘ Schwester; die Stunt-Freunde von Sazz; und und und. Selbst wenn die meisten der neuen Figuren originell sowie gut und witzig gespielt waren, waren es mir einfach zu viele. Und dann waren da ja noch all die Figuren, die man schon kannte, wenn auch diesmal teilweise in deutlich weniger Szenen, was auch ein bisschen schade war, vor allem bei Loretta. Einer meiner größten (wenn vielleicht auch nicht ganz ernst gemeinten, denn die Frau hat schließlich viel zu tun) Kritikpunkte an der Staffel ist daher auch: Zu wenig Meryl Streep!
Ein Highlight war für mich jedoch Charles‘ Umgang mit seiner Trauer um Sazz und die vielen Szenen, die deutlich gemacht haben, welche besondere Beziehung die beiden hatten. Schön, dass Jane Lynch dadurch noch einmal die Gelegenheit hatte, in der Serie dabei zu sein, und insbesondere auch ihr tolles Zusammespiel mit Steve Martin als Charles. Großartig weiterhin auch die Chemie und Beziehung der drei Hauptfiguren untereinander, bei denen ausgerechnet Mabel öfter wie die Erwachsenere wirkt, während die beiden älteren Herren sich manchmal recht kindisch verhalten. Eine meiner Lieblingsszene in dem Zusammenhang gibt es u.a. auf Threads. Aber wenn es darauf ankommt, dann riskieren Charles und Oliver für Mabel auch mal Kopf und Kragen.
Im Staffelfinale wurde wie immer bereits die nächste Staffel eingeleitet, was aber erneut nicht schlimm ist, denn die wird es geben. Diesmal wird u.a. Téa Leoni dabei sein. Ich bin gespannt und freue mich drauf.