In dieser Ausgabe:
- Staffel 2 für Deadloch
- Kurze Notizen zu Station 19, Star Trek: Discovery, NCIS: Hawai’i und Grey’s Anatomy
- Emmy-Nominierungen 2024
Liebe Serienfans,
mit dieser Ausgabe habe ich mir Zeit gelassen. Ziemlich viel Zeit sogar.
Das hing vor allem damit zusammen, dass ich nicht immer nur über queere Frauenfiguren schreiben wollte, von denen wir uns entweder bereits verabschieden mussten oder bei denen der Abschied absehbar ist. Und davon gab es in letzte Zeit leider viel zu viele.
Deshalb habe ich also abgewartet, weil ich mindestens eine positive Nachricht in der neuen Ausgabe haben wollte. Die gibt es nun endlich. Welche Meldung das war, ist nicht schwer zu erraten – ihr findet sie ganz am Anfang.
Nach den weniger guten News, die ich der Vollständigkeit halber dann doch aufgenommen habe, endet diese Aufgabe aber wieder mit etwas Positivem. Ich habe nämlich noch über die diesjährigen Nominierungen für die Primetime Emmy Awards geschrieben, die in diesem Jahr ziemlich queer sind, und zwar sowohl in Bezug auf Darstellerinnen als auch Rollen.
Viel Spaß beim Lesen.
Staffel 2 für Deadloch
In der ersten Ausgabe des Newsletters hatte ich die australische Krimikomödie Deadloch vorgestellt. Jetzt gibt es eine sehr erfreuliche Nachricht: Es wird eine zweite Staffel geben! Im Finale der ersten Staffel war bereits angedeutet worden, dass das ungleiche Polizistinnenduo Dulcie und Eddie sich den ungeklärten Todesfall von Eddies ehemaligem Partner vornimmt. Aus der Meldung der US-Medienseite Deadline geht hervor, dass in den neuen Folgen darüber hinaus auch weitere Todesfälle eine Rolle spielen werden. Mit dabei sind neben Kate Box als Dulcie und Madeleine Sami als Eddie auch wieder Alicia Gardiner als Dulcies Frau Cath und Nina Oyama als übereifrige Polizistin Abby.
Kurz notiert
Nach der guten Nachricht nun doch auch die schlechten – einige Abschiede waren bereits bekannt, einige kamen leider überraschend:
- In den USA lief Ende Mai die letzte Folge von Station 19 (bei uns als Seattle Firefighters bekannt). Obwohl die Fans gekämpft haben, wird es wohl keine Fortsetzung geben. Auch wenn nicht alle Fans mit der Storyline des Frauenpaars Maya und Carina glücklich waren, gab es für die beiden – soviel sei gespoilert – ein Happy End. Wie genau das aussah, kann man sich aktuell auf ProSieben bzw. Disney+ ansehen, wo die Staffel gerade sukzessive ausgestrahlt bzw. zum Streaming bereitgestellt wird.
- Ebenfalls Ende Mai wurde das Finale von Star Trek: Discovery veröffentlicht. Die Serie läutete 2017 eine neue Ära an Star Trek-Ablegern ein und machte von Anfang an deutlich, dass diese divers sein würde. Neben dem Männerpaar Paul und Hugh war ab Staffel 2 u.a. Tig Notaro als queere Ingenieurin Jett Reno dabei. Als Co-Showrunnerin fungierte ab Staffel 3 Michelle Paradise, die u.a. hinter der kurzlebigen queeren Serie Exes & Ohs stand, in der sie auch die Hauptrolle spielte.
- Während bei Station 19 und Star Trek: Discovery bereits vor Ausstrahlung der finalen Staffeln bekannt war, dass die Serien enden würden, kam dies bei einer anderen Serie völlig überraschend. Ende April, nach Ausstrahlung der dritten Staffel von NCIS: Hawai’i in den USA, entschied der US-Sender CBS, die Serie nicht fortzusetzen. Damit gibt es leider kein Wiedersehen mit dem Frauenpaar Kate und Lucy. Immerhin gab es in der Staffel eine Folge, in der die beiden undercover gemeinsam ermitteln durften und dabei ein frisch verheiratetes Paar spielen. In Deutschland sollen die finalen Folgen voraussichtlich ab August zu sehen sein.
- Anders als die zuvor genannten Serien wurde Grey’s Anatomy zwar nicht beendet, sondern um eine weitere Staffel verlängert. Was die queeren Frauenfiguren in der Serie angeht, sind die Aussichten trotzdem nicht rosig. Unter anderem wurde bereits bekannt, dass Schauspielerin Midori Francis in Staffel 21 nur noch eine Gastrolle haben wird, um die Storyline ihrer Figur Mika Yasuda zum Abschluss zu bringen. Fraglich ist zudem, ob es nach dem Ende von Station 19 noch einmal ein Wiedersehen mit Carina DeLuca geben wird. Und auch sonst hat Staffel 20, die gerade ebenfalls bei ProSieben bzw. Disney+ veröffentlicht wird, nicht optimistisch gestimmt, was Liebesgeschichten zwischen Frauen in der Serie angeht.
Emmy-Nominierungen 2024
Vor zwei Wochen wurden die Nominierungen für die diesjährigen Primetime Emmy-Awards bekanntgegeben. Dass es inzwischen in vielen Serien queere Frauenfiguren gibt, macht sich nun auch hier bemerkbar, denn es gibt gleich mehrere Darsteller*innen, die für queere Rollen nominiert sind:
- Reese Witherspoon, The Morning Show: Ihre Figur Bradley Jackson hat in Staffel 2 und 3 eine Beziehung mit ihrer Kollegin Laura, gespielt von Julianna Margulies.
- Hannah Einbinder, Hacks: Hannah Einbinder ist selbst bisexuell und auch die von ihr gespielte Figur Ava hat in der Serie Beziehungen mit Frauen und Männern.
- Selena Gomez, Only Murders in the Building: In Staffel 2 hatte die von ihr gespielte Figur Mabel eine Beziehung mit der von Cara Delevingne gespielten, mysteriösen Alice.
- Da’Vine Joy Randolph, Only Murders in the Building: Die frischgebackene Oscargewinnerin spielt in der Serie die Polizistin Donna, die eine Frau und einen Sohn hat.
- Lily Gladstone, Under the Bridge: Lily Gladstone identifiziert sich als nichtbinär und zur LGBTQ*-Community gehörend und spielt hier die Polizistin Cam, die mit der Autorin Rebecca (gespielt von Riley Keough) mehr verbindet als Freundschaft.
- Kali Reis, True Detective: Auch wenn es nicht zu der von vielen erhofften romantischen Beziehung zwischen der von ihr gespielten Figur Evangeline und Jodie Fosters Liz gekommen ist, wird in der Serie dennoch deutlich gemacht, dass Evangeline – ebenso wie Darstellerin Kali Reis – Beziehungen mit Männern und Frauen hatte.
Neben Hannah Einbinder, Kali Reis und Lily Gladstone gibt es in den “Best Actress”-Kategorien noch weitere, offen queere Nominierte, u.a. Jodie Foster, Ayo Edebiri sowie mit Holland Taylor und Sarah Paulson sogar ein Frauenpaar, allerdings nicht in derselben Kategorie.
Die Verleihung der Primetime Emmy Awards 2024 findet am 15. September in Los Angeles statt. Eine Übersicht über die Nominierungen gibt es u.a. hier.
Das war’s erst einmal wieder. Mehr Blogbeiträge über queere Frauenfiguren in Serien gibt es im Blog, in der Kategorie, die nun ebenfalls „queer notes” heißt.
Ohnehin hat sich im Blog ein bisschen was getan, u.a. gibt es ein neues Design. Schaut doch mal vorbei.